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Holle Voss hat die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte auf Leinwand gebannt, Alia Hissi eine Frau, die nichts trägt als eine Brille und einen Schleier. Sherin Dawoud stellt eine junge Mutter mit ihrem Baby auf der Flucht in den Mittelpunkt ihrer Kunst. Das und mehr zeigen die Werke von acht Künstlerinnen in der Ausstellung „ertragen – tragen – getragen“ vom Sonntag, 2. März bis Sonntag, 9. März, in der Marktkirche Hannover anlässlich des Internationalen Frauentages.
Die Ausstellung ist initiiert und gefördert vom Soroptimist International (SI) Club Hannover2000 und Auftakt der Veranstaltungen zum 25-jährigen Bestehen der Organisation. Das Gleichstellungsbüro der Landeshauptstadt Hannover unterstützt das Projekt ebenfalls finanziell.
Sich für Menschenrechte und -würde stark machen: Das ist das Credo der acht Künstlerinnen aus unterschiedlichen Ländern, Kulturkreisen und Generationen, die seit 2019 in der Gruppe Sophiastime arbeiten. Und ob aus Syrien, dem Irak, Italien oder Deutschland: Alle setzen sich in ihren Werken mit physischer, psychischer und sexueller Gewalt gegen Frauen sowie mit Unfreiheit und fehlender Gleichberechtigung auseinander.
An der Ausstellung beteiligen sich Alia Hissi, Sherin Dawoud, Assunta Verrone, Öznur Cansever sowie Holle Voss, Marion Kerns-Röbbert, Petra Freese und Sabine Thatje-Körber. Letztere ist die Initiatorin von Sophias time und möchte mit der Ausstellung dazu anregen, genauer hinzuschauen.
„Wir wollen nicht nur sensiblisieren, sondern Mut dazu machen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen“, sagt die Künstlerin. „Die Ausstellung zeigt eindrücklich die verschiedenen Facetten von Gewalt an Frauen und ist ein starkes Plädoyer für Gleichberechtigung und Menschenrechte, das wir als Soroptimistinnen unterstützen“, sagt Elisabeth Pötter, Präsidentin des SI Clubs Hannover2000.
Die Ausstellungseröffnung am Sonntag, 2. März, beginnt um 16 Uhr in der Marktkirche am Hanns-Lilje-Platz 2. Die Künstlerinnen sind anwesend. Ein Begleitprogramm ist vorbereitet: Am Mittwoch bis Freitag, 5. bis 7. März, führen die Künstlerinnen jeweils von 16.30 bis 18 Uhr durch die Ausstellung. Und am 8. März, dem Internationalen Frauentag, stellt von 15 bis 16 Uhr Jutta Grätz, freie Journalistin und Kunsthistorikerin, ausgewählte Werke vor, die Künstlerinnen stehen für Gespräche bereit. Ein Katalog ergänzt die Ausstellung.