Weihnachten ist überall. Diese Erfahrung machen am Heiligabend viele einsame Menschen in den zahlreichen Weihnachtsstuben. In diesem Jahr werden rund 600 Gäste in den 15 Weihnachtsstuben in Hannover erwartet.
Für viele Menschen sind die Weihnachtsstuben ein wichtiger Ersatz für die Feier in der Familie. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer setzen sich mit großem Engagement für einen stimmungsvollen Abend ein. Angeboten werden Kaffee, Gebäck, Kuchen, Stollen und Brote oder Würstchen, in manchen Weihnachtsstuben gibt es auch kleine Geschenke. Es werden Gedichte und Geschichten erzählt, verbunden mit einer Andacht, einem Weihnachtsquiz und Singen von Weihnachtsliedern.
Eine telefonische Anmeldung ist wünschenswert, aber nicht zwingend erforderlich. Nähere Informationen gibt es beim Diakonischen Werk Hannover, Telefonnummer 3687-116 oder beim Kommunalem Senioren-Service, Telefonnummer 168-42345.
Zwei Besucherbeispiele:
Frau O. ist 80 Jahre alt und verwitwet. Ihre Kinder sind über die Feiertage immer verreist. So ist für Frau O. schon seit einigen Jahren die Weihnachtsstube der Ersatz für die Feier in der Familie und sie freut sich, diesen Tag nicht allein verbringen zu müssen.
Frau L. ist mit Ende 50 im Vorruhestand und alleinstehend. Früher hat sie Heiligabend gearbeitet. Jetzt hat sie keine Lust ins Restaurant zu gehen oder allein zu Hause zu sitzen. Ihre Freundinnen sind bei ihren Familien und so hat sie sich letztes Jahr das erste Mal entschlossen, in eine Weihnachtsstube zu gehen.
Seit 62 Jahren öffnen die Diakonie, zahlreiche Kirchengemeinden, die AWO und der Kommunale Senioren-Service sowie weitere Einrichtungen ihre Weihnachtsstuben für Menschen, die an Weihnachten nicht allein sein möchten. „Als 1962 die ersten beiden diakonischen Weihnachtsstuben in der Innenstadt und in Linden stattfanden, war dies ein Angebot für alte Menschen ohne Familienanschluss und für die Binnenschiffer in den Häfen Hannovers, die Weihnachten nicht zu Hause sein konnten“, sagt Jutta Schulte, die im Diakonischen Werk Hannover seit 30 Jahren die Weihnachtsstuben koordiniert. Mittlerweile gibt es jährlich für rund 600 Gäste zwischen zehn und 15 Weihnachtsstuben.